Sprachstörung bei Erwachsenen

Sprachstörungen im Erwachsenenalter sind in der Regel Aphasien. Dies sind zentrale Sprachstörungen, die linguistisch als Beeinträchtigung in den verschiedenen Komponenten des Sprachsystems (Phoentik/ Phonologie, Semantik/ Lexikon, Morphologie/ Syntax, Pragmatik) zu beschreiben sind.

Die aphasischen Störungen erstrecken sich auf alle expressiven und rezeptiven Modalitäten, d.h. auf Sprechen und Verstehen, auf Lesen und Schreiben.

Erscheinungsformen

Leitsymptome der Aphasie

  1. Störungen der Lautsprache
    • Störungen der Wortwahl und Wortfindung
    • Störung der Lautstruktur
    • Störungen von Satzbau und Grammatik
    • Automatisierte Sprache
    • Störungen des Redeflusses
    • Sprachverständnisstörungen
  2. Störungen der Schriftsprache
    • Lesebeeinträchtigungen
    • Schreibbeeinträchtigungen

Neuropsychologische Begleiterscheinungen

Außerdem können folgende nichtsprachliche Symptome die Kommunikation zusätzlich beeinträchtigen:

  • Halbseitenlähmung (Hemiplegie/Hemiparese)
  • Gesichtsfeldausfall (Hemianopsie)
  • Konzentrations- und Aufmerksamkeitsstörungen
  • Gedächtnisstörungen und Antriebsstörungen
  • Wahrnehmungsstörungen
  • Rechenstörung (Dyskalkulie)

Ziel der Behandlung

Das allgemeine Behandlungsziel ist, dem Aphasiker sprachliche Kommunikation im Alltag wieder zu ermöglichen. Da eine sprachliche Rehabilitation im Sinne einer wirklichen Heilung meist nicht möglich ist, muss der Patient lernen, mit seinen reduzierten sprachlichen und/oder gestischen Ausdrucksmöglichkeiten Gesprächssituationen zu bewältigen.